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Das Vogelpfeiferl ist ein flaches, gezacktes Plättchen aus wasserfestem Pappdeckel, Aluminiumblech und Ochsendarm als Membran, das gut angefeuchtet mit der Zunge gegen den Gaumen gedrückt wird. Die Pfeiferl sind handgemacht und mittlerweile auch TÜV-geprüft. Mit etwas Geschick gelingt einem authentisches Gezwitscher. Ungeübte schaffen zumindest ein etwas schräges Gepfeife.

Die Idee, das Vogelpfeiferl auf der Wiesn vorzustellen, stammt vom Münchner Lorenz Tresenreiter, der von 1928 bis 1960 sein "Vogel-Jakob"-Standl am Fuße der Bavaria betrieb. Diesen übergab er an Rudolf Hermann und ermöglichte ihm so die "Original Vogeljakob-Nachtigallflöten" weiter zu vertreiben. Der Original Vogeljakob war dann 1997 leider das letzte Mal auf der Wiesn vertreten.

Doch Gott sei Dank gab es noch einen Zweiten, der sich zwar nicht "Jakob" aber "Pfeifer" nennen durfte. Das einstige Plagiat, das seit der Nachkriegszeit über die vielen Jahrzehnte zum traditionellen Bestandteil der Wiesn wurde, heißt "Original Münchner Vogelpfeifer" und steht heute dort wo der Tresenreiter Lorenz einst begann, unterhalb der Bavaria, vor dem Käfer- und gegenüber des Schützenfestzelts.

Nach dem Bader Michl, dem einstigen zweiten Vogelstimmenimitator, führt nun Horst Berger aus Zorneding mit seinem Sohn die Tradition fort und pfeift nun auch schon seit über 30 Jahren auf der Wiesn. Ob jetzt der einstige "Vogeljakob" oder der immer noch tätige "Vogelpfeifer" das Original ist, darauf ist dann auch schon gepfiffen.

 

Wichtig ist lediglich, dass die Vogelpfeiferl nach wie vor vertreten sind. Zwitschernde und pfeifende Oktoberfestbesucher gehören als festen Bestandteil zur Wiesn von damals und heute.

Lorenz Tresenreiter, aka 'Der Vogel-Jakob'

(* 1901; † 1960)

Abbildung Lorenz Tresenreiter, also known as Vogel-Jakob dargestellt vom Munichkindl (2015), sowie Fotographie um 1960, Fotograf unbekannt

 

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