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Maximilian I. schafft den Turnaround

1573 bis 1651 n. Chr.

Maximilians Erziehung war streng katholisch und folgte einem geregelten Tagesablauf. Der junge Max  (* 1573 in München; † 1651) musste Latein, Griechisch und Böhmisch büffeln, später kamen noch Französisch und Italienisch hinzu. Mit 14 Jahren studierte er dann Jura und Militärwesen an der Uni in Ingolstadt mit seinem Spezl und Cousin, dem späteren Kaiser Ferdinand II. 

 

Max heiratete 1595 in Nancy die Prinzessin Elisabeth (* 1574; † 1635). Problematisch war jedoch, dass diese Ehe kinderlos blieb. Erst als Maximilian etwas ergraut war, im Alter von 63 Jahren, gebar ihm seine zweite damals 25jährige Frau, Erzherzogin Maria Anna von Österreich (* 1610; † 1665) einen Sohn, so dass seine Nachfolge erst spät geregelt war.

 

Bereits als 22jähriger wurde Max zum Vorsitzenden des geheimen Rates und schon ein Jahr später zum Mitregenten ernannt. 1597 dankte sein Vater Herzog Wilhelm schließlich ganz ab und hinterließ einen riesigen Schuldenberg von einigen Millionen Gulden.

 

Max schaffte, was weder seinem Vater, noch Opa gelang, er sanierte in nur wenigen Jahren das finanziell angeschlagene Baiern und machte es durch Reformen wirtschaftlich leistungsfähig. Max erzielte zusätzliche Einnahmen aus der Vergabe von Monopolen. So sicherte er sich 1603 das Weißbiermonopol mit dem alleinigen Recht aufs Brauen und dem Verkauf von weißem Bier. Max baute ein Filialnetz von staatlichen Hofbräuhäusern auf. Drei davon gibt es heute noch, das Münchner Hofbräuhaus, das Kelheimer Hofbräuhaus (in dem später die Schneider-Weisse erfunden wurde) und das Traunsteiner Hofbräuhaus. Da die Münchner und die anderen Baiern damals jedoch lieber Wein als Bier tranken, griff Maximilian zu einer Raffinesse und verteuerte per Gesetz das Volksgetränk Wein durch hohe Aufschläge, die für das weiße Bier nicht anfielen. 

Es war sein großer Verdienst, dass Baiern nach fast einem halben Jahrhundert wieder auf einem festen finanziellen Fundament stand. Durch die Abschaffung der Mitwirkungsrechte der Landstände war Max auch der Begründer der absolutistischen Herrschaft in Baiern.

Max ließ bestehende Bauten der Residenz umbauen und verbinden. Große Teile der Süd- und Westtrakte der Neuveste ließ er abreißen und durch Ihn entstand die heutige Westseite der Residenz, die an den beiden Portalen von jeweils zwei Löwen bewacht wird. 

Während eines großen Teils seiner Regentschaft herrschte Krieg, der sich über dreißig Jahre hinzog und daher auch der Dreißigjährige Krieg genannt wird. Während der Schwedenkönig Gustav Adolf München besetzte, musste Maximilian ins Bistum nach Salzburg fliehen.

 

Maximilian war nach Kaiser Ludwig der Bayern der bis dahin wohl bedeutendste

Wittelsbacher Regent. Unter seiner Herrschaft wurde die Residenz prunkvoll ausgebaut,

der Hofgarten angelegt und die Kunstsammlung seines Opas und Vaters weiter ausgebaut.

 

Einer seiner wichtigsten Berater, als Geheimrat, Gesandter und oberster Kanzler, war

Joachim Freiherr von Donnersberg, der aus dem Münchner Patriziergeschlecht der Donerspercher stammte. Nach ihm ist sowohl eine der meist befahrensten Brücken

Europas, als auch "die Donnersberger" Straße benannt.

Abbildung; Kurfürst Maximilian I. von Bayern (dargestellt vom Munichkindl, 2015) vor seinem Gemälde von Joachim von Sandrart (1643, derzeit ausgestellt im Kunsthistorischem Museum, Wien)

Kurfürst Maximilian; Munichkindl
Kurfürst Maximilian, Munichkindl, München, Wittelsbacher, Münchner Stadtlegende, Weißbiermonopol, Gründung des Hofbräuhauses, Münchner Hofbräuhaus, Maximilian I.

München am Ende der Renaissance

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