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Anfänge Münchens

Die Wadlers und der Brezenreiter

1318 n.Chr.

Brezenreiter

In München lebte das Ehepaar Burkhard und Heilwig Wadler, die aus dem Salzhandel zu einem beachtlichen Vermögen gekommen sind. 1318 entschieden sich die Wadlers 63 Pfund Pfennige regelmäßig an das Heilig Geist Spital zu spenden. Mit dieser Spende konnten die Armen und Kranken im Spital einmal pro Woche zusätzlich gespeist werden.

 

Einmal pro Jahr, am Johannes-Tag, sollten alle Münchner etwas von der "Wadler-Spende" haben und so ritt der Brezenreiter auf einem Schimmel durch die Stadt, verteilte aus einem Sack Brezen und kündigte die "Brezenspende" der Kaufmannsfamilie an. Während der Brezenreiter einige Brezen verteilte, rief er "Ihr jung' und alte Leut, geht`s hin zum Heiligen Geist, wo`s die Wadler Pretzen geit!". Die Brezen-Ausgabe von fast 3.000 Brezen fand einmal jährlich am Heilig Geist Spital (bei der Heilig Geist Kirche am heutigen Münchner Viktualienmarkt) statt. 3.000 Brezen waren bei damals 8.000 Münchner Bürgern eine große Spende.

 

Fast 500 Jahre fand in München diese Tradition der Brezen-Spende statt. Erst 1801 hat schließlich der Stadtrat den Brezenreiter verboten, weil der Brauch zu Tumulten beim Kampf um die kostenlosen Brezen führte.

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Links: Mittleres Deckenfresko des Hauptschiffes der Heiliggeistkirche - Der Breznreiter, ein bärtiger Mann in braunem Gewand, der einen Korb mit Brezen in der Hand hält, dargestellt mit seinem Schimmel. Hinter ihm ist ein Mann zu erkennen, der bereits eine Breze ergatterten konnte.

Rechts der Brezenreiter dargestellt von Anton Hoffmann (†1938 in München).

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